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Wiesbadener Bismarckplatz wird Opfer der Verkehrsplanung

Beschreibung

Der in unmittelbarer Nähe des historischen Kurviertels von Wiesbaden zentralgelegene runde Bismarckplatz, um 1870 in Wiesbadens großer Epoche östlich derWilhelmstraße angelegt, fällt als Ganzes der Verkehrsplanung zum Opfer. DasBismarck-Denkmal von 1898 auf einem Sockel aus rotem schwedischen Granit wirdabgeräumt, das Standbild des “Eisernen Kanzlers” am Haken eines Autokrans ins Nerotal transferiert; die Begleitfiguren “Nassovia”, Knabe und Adler - als Schrott für 3.650 Mark verkauft - kommen in den Schmelzofen. - Die Stadt sieht sich vorwiegend als “verkehrsbelastet”; gewollt ist ein gerades Verbindungsstückzwischen Bierstadter Straße und Luisenstraße, kein Auto soll mehr ums Rondell herum. An der Ostseite der prachtvollen Wilhelmstraße ist im Übrigen der Abriss nahezu der gesamten historischen Bebauung vorgesehen, um einer “Osttangente” Platz zu machen; ein Planungsgutachten von 1965 projektiert anstelle der VillaClementine nahe dem Bismarckplatz eine U-Bahn-Station. - Nach ersten Abrissenwandelt sich der Zeitgeist, 1973 beschließt der Magistrat, die Clementinekulturellen Zwecken zuzuführen.

Datum 15.12.1966