Besetzung von Gewerkschaftshäusern durch die SA
Beschreibung |
Bei der reichsweiten Besetzung von Gewerkschaftshäusern durch die SA werden, wie überall, auch in Hessen zahlreiche Gewerkschafter verhaftet. Nachdem es bereits nach der Reichstagswahl im März Gewaltaktionen von SA-Trupps gegen Gewerkschaftseinrichtungen gegeben hatte, der 01. Mai als neuer Feiertag jedoch noch unter Beteiligung der Gewerkschaften begangen wurde, beginnt tags darauf deren Gleichschaltung und Zerschlagung; die Gewerkschaftshäuser und weiteres Vermögen werden von der neu gebildeten nationalsozialistischen "Deutschen Arbeitsfront" übernommen. Der Offenbacher Gewerkschafter Georg Kaul scheidet noch am 02. Mai aus Verzweiflung über die politische Entwicklung aus dem Leben, der jüdische Gewerkschafter Max Czempin vom Verband graphischer Hilfsarbeiter in Frankfurt, versteckt sich in einem Hotel und begeht am 04.05. Selbstmord; in Berlin wird am 02. Mai auch Wilhelm Leuschner, stellvertretender Vorsitzender der sozialistischen Gewerkschaften und bis 06. März 1933 hessischer Innenminister, mit weiteren Gewerkschaftsführern festgenommen, verhört und misshandelt. |
Datum | 02.05.1933 |