Hessischer Bildungsserver

Bildung von politischen Parteien in der amerikanischen Zone wieder zugelassen

Beschreibung

In der amerikanischen Zone wird die Bildung von politischen Parteien auf Kreisebene wieder zugelassen, nachdem die Alliierten im Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 die "Zulassung aller demokratischen politischen Parteien" vereinbart haben. - Die SPD in Hessen hat sich trotz der zahlreichen Opfer des NS-Terrors auf der Grundlage ihres früheren Potentials und der Strukturen aus der Untergrundarbeit gegen die Nazis rasch reaktiviert und schon bald ihre Wiederentstehung auf allen Ebenen in Gang gesetzt. - Die CDU befindet sich in der Entstehung. Eine neue politische Gruppierung fand seit April 1945 an verschiedenen Orten in Hessen, wie auch deutschlandweit, auf der Basis von Freundeskreisen zusammen, die auf örtlicher Ebene über frühere Parteigrenzen hinweg die Gründung einer neuen christlichen Volkspartei auf christlichen Grundwerten vorbereiten. Verschiedene hinführende Konstituierungsvorgänge fanden in Hessen mit Duldung der Besatzungsmacht bereits vor dem 27.08. statt, beispielsweise seit Juli in Frankfurt auf der Basis eines dezidiert katholischen Kreises unter dem früheren Zentrumspolitiker und Buchenwald-Häftling Werner Hilpert, im August in Kassel auf der Basis des ehemaligen evangelischen Christlich-Sozialen-Volksdienstes sowie auch des katholischen Zentrums und ebenfalls im August in Wiesbaden um den liberaldemokratischen Widerstandskämpfer Heinrich Roos von der früheren DDP. - Die KPD in Hessen durchläuft, aus der Emigration heraustretend und verstärkt um KZ-Heimkehrer, einen Reorganisationsprozess. - Die Liberalen organisieren sich später als die anderen drei Parteien seit Herbst 1945 als "LDP" (später FDP), die die Spaltung des politischen Liberalismus in der Weimarer Republik überwinden will.

Datum 27.08.1945