"Der Stellvertreter" von Rolf Hochhuth in Frankfurt
Beschreibung |
Ein Jahr nach der Uraufführung in Berlin hat das Drama "Der Stellvertreter" von Rolf Hochhuth, das die Haltung von Papst Pius XII. während der NS-Zeit kritisiert, in Frankfurt Premiere. Es stößt auch hier auf Proteste: In allen katholischen Kirchen der Stadt wird eine Erklärung gegen die Aufführung und die aus Sicht vieler Katholiken einseitige Darstellung der historischen Rolle des Papstes verlesen. Das seit Anbeginn heftig umstrittene Erstlingswerk des aus Eschwege gebürtigen Autors initiiert eine jahrzehntelange Diskussion. Es prangert an, Papst und Vatikan hätten - ungeachtet der Bemühung um NS-Verfolgte, um Kontakte zum Widerstand und um Friedenssondierung - kein klares öffentliches Engagement gegen den Massenmord an Juden gezeigt. Im ersten Jahrzehnt nach der Uraufführung wird Hochhuths Stück von über 60 Theatern in über zwei Dutzend Ländern aufgeführt. |
Datum | 15.02.1964 |