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Wilhelm Leuschner wird verhaftet

Beschreibung

Wilhelm Leuschner, bis 6. März 1933 hessischer Innenminister (SPD), wird in Freiburg wegen "volks- und vaterlandsschädigenden Verhaltens" verhaftet. Er befindet sich auf der Rückkehr von der Jahrestagung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) des Völkerbunds in Genf, wo er, der als Vorstandsmitglied des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunds (ADGB) das deutsche Arbeitnehmermandat im Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamts in Genf innehatte, sich dem Druck der Nazis entzog, an seiner Statt den Nationalsozialisten Robert Ley, Führer der NS-Zwangsorganisation "Deutsche Arbeitsfront", auf der internationalen Bühne zu legitimieren. Er kehrt trotz der Gefährdung nach Deutschland zurück und bleibt als "Schutzhäftling" bis 10. Juni 1934 in Zuchthaus- und KZ-Haft.

Datum 23.06.1933