Eröffnung der Gedenkstätte in Hadamar
Beschreibung |
In Hadamar wird die erste deutsche Gedenkstätte, die an die NS-"Euthanasie"-Verbrechen erinnert, vom Landeswohlfahrtsverband Hessen eröffnet. In Kellerräumen, die zur Tötungsanlage der früheren Landesheilanstalt, eine der zentralen Vernichtungsanstalten der NS-Psychiatrie, gehörten, ist nach Vorarbeiten von Gießener Studenten eine erste Ausstellung entstanden. - Etwa 15.000 behinderte, kranke, sozial nicht integrierte oder "rassisch" unerwünschte Menschen wurden in Hadamar als nach der NS-Ideologie "lebensunwertes Leben" in systematischer Massentötung ermordet - in der ersten Mordphase 1941 in der Hadamarer Gaskammer und nach offizieller Einstellung der "Euthanasie"-Aktion infolge kirchlicher Proteste in einer zweiten Mordphase 1942-1945 weniger auffällig durch Medikamente, Mangelernährung oder Entzug von medizinischer Versorgung. - Die Gedenkstätte Hadamar, deren Ausstellung und pädagogische Vermittlung ausgebaut werden (jährlich heute rund 14.000 Besucher), ist Ausgangspunkt für die Einrichtung weiterer Gedenkstätten, Mahnmale und Ausstellungen, die an die NS-Taten und ihre Opfer erinnern ("Erinnerungskultur"). |
Datum | 23.11.1983 |