Hessischer Bildungsserver

„Christlich Demokratische Partei“ meldet sich an

Beschreibung

Die "Christlich Demokratische Partei", eine neue, interkonfessionelle, gleichwohl betont christliche und unterschiedliche bürgerliche Parteirichtungen der Weimarer Zeit integrierende politische Gruppierung, die sich auf örtlicher Ebene in Frankfurt unter Leitsätzen eines "christlichen Sozialismus" formiert hat, meldet sich bei der Militärregierung an. Am gleichen Tag stellt die CDP Wiesbaden bei der Militärregierung der Stadt den Antrag auf Lizenzierung. Die Frankfurter Christdemokraten fanden unter dem Einfluss von linkskatholischen ehemaligen Zentrumsleuten, sozialreformerischen Intellektuellen und Gewerkschaftern - wie Werner Hilpert, Walter Dirks, Eugen Kogon, Josef Arndgen - zu einer betont sozialen bis christlich-sozialistisch orientierten Programmatik, die bald auch auf Landesebene und eine Zeit lang über Hessen hinaus Bedeutung erlangen wird. Bei den Wiesbadener Christdemokraten dominieren bürgerlich-konservative Positionen. Bis November 1945 folgen weitere örtliche, tention differierende CDP- bzw. CDU-Gründungen (Sept.: Rheingau; Okt.: Wetzlar, Fulda, Darmstadt, Obertaunus; Nov.: Hanau, Gießen, Offenbach, Bergstraße, Friedberg), in Nordhessen finden die Gründungen noch bis Frühjahr 1946 statt. Insgesamt überwiegt bei der neu entstehenden CDU in Hessen strukturell das katholische Element.

Datum 15.09.1945