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Im Herzogtum Nassau wird die Leibeigenschaft abgeschafft

Beschreibung

Im Herzogtum Nassau wird als soziales Signal die Leibeigenschaft abgeschafft. Zuletzt bestand sie noch in der Verpflichtung zum "Besthaupt" (eine Abgabe ähnlich der Erbschaftssteuer) und zum Abzugsgeld bei Verlassen der Herrschaft. Das Königreich Westphalen, seit 1807 als Modellstaat konzipiert, hebt die Leibeigenschaft gemäß seiner an der französischen Revolution orientierten Verfassung und dem neu eingeführten Code Napoléon durch königliches Dekret am 23. Januar auf; Frankfurt folgt unter Dalberg 1811, 1811 wird auch in Hessen-Darmstadt die Abschaffung der Leibeigenschaft proklamiert. Parallel erfolgt allenthalben die Aufhebung von Frondiensten. ? Die Ablösung aller finanziellen, dienstbaren und sonstigen überkommenen Zwangsverhältnisse kommt in der Praxis allerdings langsam voran, zumal die Betroffenen zumeist das nötige Kapital nicht haben und eine Ablösung durch staatliche Entschädigung erst im späteren Lauf des 19. Jahrhunderts geregelt wird.

Datum 01.01.1808