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Der Vorläuferdienst des "Internationalen Suchdienstes" zieht nach Arolsen

Beschreibung

Der Vorläuferdienst des "Internationalen Suchdienstes" (ISD), der in den Nachkriegsjahren bei der Suche nach zahllosen Verschollenen und Vermissten hilft, zieht nach Bad Arolsen. Bei Kriegsende war ein 1943 in London errichtetes "Zentrales Suchbüro" nach Frankfurt gekommen, um befreite Häftlinge zu betreuen und Deportierte (DPs) rückzuführen. Die Verlegung der humanitären Institution - inzwischen unter der Verwaltung der Vereinten Nationen - nach Bad Arolsen erfolgt etwa in die geographische Mitte der vier Besatzungszonen; ab Januar 1948 arbeitet der Dienst unter dem Namen "International Tracing Service - ITS". Seine Archivbestände zu Millionen von Menschen, die Opfer des Nationalsozialismus geworden sind, wachsen. Am 06. Juni 1955 wird die Verantwortung für den Internationalen Suchdienst vom Internationalen Roten Kreuz unter Aufsicht eines internationalen Ausschusses übernommen; die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet sich, die finanziellen Mittel für die Fortführung der Arbeiten des Suchdienstes bereitzustellen.

Hintergrund: Der ITS dient Opfern der Naziverfolgung und deren Familien, indem er das Schicksal der Opfer in seinem Archiv dokumentiert. Die Millionen von Dokumenten, zusammengetragen an einem Ort, sind Zeugnis für die Gräuel des zweiten Weltkriegs und gleichzeitig in ihrer Gesamtheit ein eindrückliches Mahnmal für nachfolgende Generationen. Der ITS bewahrt diese Dokumentation und macht sie neuerdings auch der Öffentlichkeit und Forschung zugänglich. (Quelle: ITS)

Datum 01.01.1946